Heute hat der gesamte neunte Jahrgang an dem Projekt „Gefangene helfen Jugendlichen (GhJ)“ teilgenommen. Im Rahmen des Präventionsunterrichts wurde den Schülerinnen und Schülern die Folgen des kriminellen Verhaltens vermittelt. Hierbei wurden die psychischen, beruflichen und finanziellen Aspekte aufgriffen und erläutert.
Der ehemalige Haftinsasse schilderte seinen kriminellen Werdegang und berichtete über eigene Erfahrungen. Dabei ging er auch auf die Fragen der Jugendlichen ein und nutzte kleine Rollenspiele, um Probleme der Schülerinnen und Schüler sowie Lösungswege für diese aufzuzeigen. Beispielsweise zeigte er anhand dessen, dass alle Lernenden Pflichten haben und diese auch belastend sein können. Diese Last wurde mit einem schweren Rucksack, welcher ein Schüler aufsetzen musste, dargestellt. Dieser Schüler musste mit ausgestreckten Armen weitere Bücher tragen. Diese sollten auf die seelischen Schmerzen hindeuten, welche beispielsweise durch Mobbing entstehen können. Die anderen Jugendlichen konnten diesem Schüler die Lasten mithilfe von Komplimenten abnehmen. Auch wies er auf die Klischees, welche in Filmen oder Serien aufgegriffen werden, hin. Der ehemalige Haftinsasse verdeutlichte, dass Medien nicht die Realität von Verbrechen und Haftalltag widerspiegeln. Er sprach über seine Zeit in der Haft und teilte seine Ängste und Verluste den Jugendlichen mit. Durch diese persönlichen Informationen konnte er eine gute Bindung zu den Schülerinnen und Schülern aufbauen.
Durch seine Offenheit schaffte er eine vertrauensvolle Atmosphäre, wodurch auch alle Lernenden aktiv am Gespräch teilnahmen. Viele Jugendlichen nutzten auch die Gelegenheit, weitere Fragen nach dem Projekttag zu stellen. Des Weiteren teilten sie mit, dass ihnen das Projekt großen Spaß bereitet und sie auch zum Nachdenken angeregt hat. Die Jugendlichen bedanken sich beim ehemaligen Haftinsassen für seine Offenheit sowie Authentizität und empfehlen dieses Projekt weiter.
Dieses Projekt konnte durch den Verein „Gefangene helfen Jugendlichen“, der Anna-Ruths-Stiftung und des Fördervereins „Konny“ verwirklicht werden. Der neunte Jahrgang und die Lehrkräfte der Konrad-Haenisch-Schule bedanken sich für die (finanzielle) Unterstützung.